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Opera musicale von Claudio Monteverdi
Text von Giovanni Francesco Busenello.

Besetzung
Musikalische Leitung: Diego Fasolis
Inszenierung: Eva-Maria Höckmayr
Bühnenbild: Jens Kilian
Kostüme: Julia Rösler
Licht: Olaf Freese / Irene Selka
Dramaturgie: Mark Schachtsiek / Roman Reeger

Fortuna: Niels Domdey (Solist des Kinderchores)
Fortuna, Damigella: Narine Yeghiyan
Virtù: Artina Kapreljan (Solistin des Kinderchores)
Amore, Valletto: Lucia Cirillo
Amore: Noah Schurz (Solist des Kinderchores)
Nerone: Max Emanuel Cencic
Ottavia: Katharina Kammerloher
Poppea: Anna Prohaska
Ottone: Xavier Sabata
Seneca: Franz-Josef Selig
Drusilla: Evelin Novak
Liberto, Lucano: Gyula Orendt
Erster Soldat, Konsul: Linard Vrielink
Zweiter Soldat: Florian Hoffmann
Tribun: David Oštrek
Nutrice: Jochen Kowalski
Arnalta: Mark Milhofer
u.a. AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

EIN TAG AM HOFE KAISER NEROS IM JAHRE 62 N. CHR.

Ein Streit darüber, ob Tugend oder allein die Gunst des Schicksals den Aufstieg in höchste Sphären ermöglicht, wird jäh unterbrochen, als die Liebe ins Spiel kommt: Noch heute werde sich zeigen, dass allein die Liebe den Lauf der Welt bestimmt.
Von Eifersucht gequält beschwört Otho die Schönheit seiner Geliebten Poppea, mit der sich gerade Nero vergnügt.
Zwei Soldaten der kaiserlichen Palastwache mokieren sich
über Neros Herrschaft und die Mächtigen im Reich.
Poppea zögert Neros Abschied soweit als möglich hinaus – bis er erklärt, ihre Liebe müsse geheim bleiben bis Octavia verbannt ist.
Poppea hofft, Kaiserin zu werden. Arnalta warnt sie davor, sich zu viel von ihrer Verbindung mit Nero zu erhoffen.
Octavia klagt über Neros Verhalten. Ihre alte Amme empfiehlt der Kaiserin, sich einen Liebhaber zu nehmen.
Philosoph und Prinzenerzieher Seneca rät der Kaiserin, die Demütigungen tugendhaft zu ertragen. Ihr Diener rastet daraufhin aus und verhöhnt Seneca. Octavia bittet diesen, beim Volk ein gutes Wort für sie einzulegen.
Nero teilt Seneca mit, dass er Octavia verstoßen und Poppea heiraten will. Seneca argumentiert dagegen.
Poppea erinnert Nero an die gemeinsam verbrachte Liebesnacht. Er verspricht ihr, Seneca den Selbstmord zu befehlen und sie noch am gleichen Tag zur Kaiserin zu machen.
Otho wirft Poppea ihre Untreue vor. Sie erklärt ihm, dass sie ihn auf dem Weg zur Macht zurücklassen muss. Arnalta bedauert Otho. Otho ruft sich selbst zur Ordnung.
Die kaiserliche Hofdame Drusilla liebt Otho seit langem. Er entscheidet, ihre Liebe erwidern zu wollen, doch sein Herz gehört noch immer Poppea.
Ein Vertrauter Neros überbringt Seneca den Befehl zum Selbstmord. Seneca erklärt sich zu diesem bereit. Seine Schüler fordern ihn vergeblich auf, am Leben zu bleiben.
Octavias Diener und Zofe Damigella entdecken die Freuden der Liebe.

PAUSE

Nach Senecas Tod fordert Nero Lucan auf, mit ihm zu singen. Das gemeinsame Singen von Poppeas Schönheit artet aus.
Otho gibt sich seiner Eifersucht hin und überlegt Poppea zu töten.
Octavia zwingt Otho zu einem Mordversuch an Poppea.
Von Drusillas überschwänglicher Liebe zu Otho provoziert attackiert Octavias Diener die alte Amme. Diese denkt über die Vergänglichkeit nach.
Otho erzählt Drusilla, dass er Poppea töten wird und erneuert seinen Liebesschwur. Drusilla gibt ihm für den Mord ihre Kleider.
Poppea beschwört die Hilfe Amors bei der Verwirklichung ihres Plans, Kaiserin zu werden. Arnalta singt sie (und sich selbst) in den nachmittäglichen Schlaf. Als Otho Poppea töten will, wird sie von Amor beschützt. Den fliehenden Otho hält Arnalta für Drusilla.
Amor verkündet, dass er Poppea nun zur Kaiserin machen wird.
Arnalta beschuldigt Drusilla des Mordversuchs an Poppea. Drusilla beharrt zunächst auf ihrer Unschuld, gesteht dann aber, um an Othos Stelle zu sterben. Davon will dieser jedoch nichts wissen. Als beide behaupten, für den Mordversuch verantwortlich zu sein, verbannt Nero Otho. Drusillas Wunsch, ihn zu begleiten, wird erfüllt. Auch Octavia wird als Anstifterin die Verbannung angekündigt.
Nero schwört, Poppea noch an diesem Tag zur Kaiserin zu machen.
Arnalta freut sich auf den sozialen Aufstieg ihrer Herrin und ihren eigenen.
Octavia verabschiedet sich tränenreich von Rom.
Poppea ist gekrönt und wird als Kaiserin gepriesen.
Poppea und Nero feiern ihre Lust aufeinander.

HINTERGRUND

Ein Kaiser, der seine rechtmäßige Gemahlin verstößt und seinem alten Erzieher das Leben nimmt, um seine Geliebte zur Kaiserin machen zu können; eine rotblonde, in Eselsmilch gebadete Schönheit, der jedes Mittel der Verführung recht ist, um ganz oben auf der gesellschaftlichen Leiter zu stehen; eine Kaiserin, die ihre Nebenbuhlerin aus dem Weg zu räumen plant; ein adliger Offizier, der sich aus verletzter Männlichkeit zum Werkzeug eines Mordkomplotts machen lässt; ein aufstrebender Poet, der den Tod seines Onkels feiert, als hinge sein Leben oder zumindest seine Karriere davon ab: Was da, im Karneval des Jahres 1643 im Teatro SS. Giovanni e Paolo über die Bühne ging, war für das Publikum starker Tobak. Francesco Busenello, Librettist der Oper »L’incoronazione di Poppea«, hatte mit Rom, der Stadt der Päpste und der Doppelmoral, mehr als eine Rechnung offen, und er ließ seine Verachtung an den Eliten der Papststadt aus, indem er die Sittenlosigkeit der römischen Kaiser geißelte und es dem Publikum überließ, die Analogien zu bemerken oder auch nicht. Und Monteverdi? Die Protagonisten seiner Opern der Verächtlichkeit preiszugeben war seine Sache nicht; seine Musik nahm sie in all ihren Leidenschaften, in ihren Glücksgefühlen und ihrer tiefen Verzweiflung ernst und beließ ihnen auch noch in den schändlichsten Momenten ihre Würde. »L’incoronazione di Poppea« ist eine Oper über die Unmoral. Aber sie ist auch ein Hohelied auf die Wonnen der Erotik, wie sie in der Geschichte der Oper selten so explizit dargestellt wurden.

Die Premiere ist am 09. Dezember 2017 in der Staatsoper unter den Linden.

Quelle: Staatsoper unter den Linden

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