Cervantes‘ Geschichte von Don Quixote in drei Akten
Choreographie und Inszenierung: Victor Ullate
Kostüm und Bühne: Roberta Guidi di Bagno
Licht: Marco Filibeck
Einstudierung: Eduardo Lao, Ana Noya
Musikalische Leitung: Robert Reimer
Don Quixote: Rishat Yulbarisov
Sancho Pansa: Vladislav Marinov
Kitri: Polina Semionova
Basil: Marian Walter
Gitarre: Detlev Bork
Orchester: Orchester der Deutschen Oper Berlin
Es tanzen: Solisten und Corps de ballet des Staatsballetts Berlin
Cervantes‘ Geschichte von Don Quixote, dem Kämpfer wider die Windmühlen – heute aktueller denn je – ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Weltliteratur, sondern auch Titel eines der berühmtesten Ballette des klassischen Repertoires, obgleich sich das Stück auf nur wenige Abschnitte der Buchvorlage bezieht. Nacho Duato hat seinen Landsmann Víctor Ullate mit der Erarbeitung einer neuen Fassung beauftragt, weil gerade er die Finessen spanischer Elemente im klassischen Bewegungskanon umzusetzen weiß. Mit Spannung dürfen das Publikum und die Tänzerinnen und Tänzer auf diese Interpretation blicken, die viele der schönsten Partien des klassischen Balletts bereithält, im Besonderen auch auf die Liebesgeschichte zwischen Kitri und ihrem Basil eingeht und dabei spanisches Flair verbreitet.
PROLOG
In Don Quixotes Haus
Ein alter Edelmann, der in einem Dorf in La Mancha lebt, ist von der Lektüre alter Ritterromane so besessen, dass er nicht mehr zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden kann. Trotz der Bemühungen seiner Haushälterin und seiner Dienstmädchen, ihn in die Realität zurückzuholen, beabsichtigt Don Quixote gemeinsam mit seinem Diener Sancho Pansa, den er mit aller Selbstverständlichkeit als seinen „Knappen“ bezeichnet, auf Abenteuer auszuziehen. Beide verlassen das heimische Dorf auf der Suche nach den Phantasien des Edelmanns, den die Aussicht auf eine baldige Begegnung mit seiner fiktiven Geliebten, Doña Dulcinea del Toboso, in freudige Erregung versetzt.
ERSTER AKT
Auf einem Dorfplatz in La Mancha
Die Tochter des Dorfwirts, Kitri, ist in den Barbier Basil verliebt, aber ihr Vater Lorenzo ist gegen diese Romanze und versucht, die Liebenden zu trennen und seine Tochter mit dem Adligen Camacho zu vermählen. Auf der Durchreise erreicht der berühmte Toreador Espada in Begleitung seiner Picadores und seiner Braut Mercedes den Marktplatz, während gleichzeitig auch Don Quixote und Sancho Pansa dort ankommen. Der verrückte Alte hält das Wirtshaus für ein Schloss. Sancho Pansa wird derweil von der Dorfjugend zum Tanz eingeladen.
Don Quixote glaubt in Kitri seine Dulcinea zu erkennen und erklärt ihr seine Liebe. In der allgemeinen Verwirrung tanzt Kitri mit ihrem Fächer und flieht in einem unbemerkten Moment mit Basil. Als Lorenzo, Don Quixote und der verschmähte Camacho von der Flucht der Liebenden erfahren, beschließen sie, ihnen zu folgen.
ZWEITER AKT
1.Szene – Eines Nachts auf einem Feld mit Windmühlen
Auf dem Feld lagern ‚Gitanos‘, und der von den Ereignissen ganz benommene Don Quixote hält ihren Anführer für einen edlen Ritter. Die ‚Gitanos‘ geben für die Neuankömmlinge ein Fest, bei dem auch ein Theaterstück aufgeführt wird. Die Handlung, in der Christen und Mauren aufeinandertreffen, versetzt Don Quixote derart in Aufregung, dass er erneut seine Dulcinea zu sehen glaubt und imaginäre Feinde zum Kampf herausfordert. Schließlich endet der fahrende Ritter zwischen den Flügeln einer der Windmühlen, die er für einen dämonischen Gegner hält.
2.Szene – Eine Reise in den Zauberwald
Sancho Pansa bringt den übel zugerichteten Don Quixote zu einer Lichtung in einem nahegelegenen Wald. An diesem gespenstischen Ort wird dieser von Trugbildern verfolgt: Hunger, Krankheit, der Krieg, der Adel und der Tod erscheinen in Form phantastischer Gestalten, die ihn davontragen und in der Nacht seinem eigenen Schicksal überlassen. In diesem Wald träumt er von Dulcinea, und in seiner Phantasie erscheinen ihm ein Cupido und die mythologischen Dryaden, Wesen, die als Ideale der Schönheit und Vollkommenheit einer anderen Welt angehören.
DRITTER AKT
1.Szene – Im Wirtskeller
Nach diesem nächtlichen Abenteuer begegnen sich alle Figuren des Stücks im großen Wirtskeller von Lorenzos Gasthaus wieder. Die Aussicht auf eine Verlobung seiner Tochter Kitri mit Camacho versetzt Lorenzo in frohe Erregung, und er drängt auf baldige Heirat. Camacho trifft ein, um um Kitris Hand anzuhalten, aber kurz darauf kommt es zu einem dramatischen Auftritt des gerissenen Basil, der den verzweifelten Liebhaber mimt und sich ein Messer ins Herz stößt. Von diesem Schauspiel der Liebe und des Todes zutiefst gerührt, drängt Don Quixote Lorenzo dazu, eine Hochzeit „post mortem“ zwischen dem listigen Barbier und der untröstlichen Kitri zuzustimmen. Ein Geistlicher wird herbeigeholt und besiegelt den traurigen Bund. Als dann jedoch Basil mit einem phänomenalen Satz wieder ins Reich der Lebenden zurückkehrt, gerät Camacho in Zorn, so dass Don Quixote ihn „gewaltsam“ zur Ruhe bringen muss. So gewinnt die Liebe der jungen Leute schließlich doch, und Lorenzo gibt dem Paar seinen Segen.
2. Szene – Im Garten von Camachos Schloss
Don Quixote und Sancho Pansa finden sich im Garten von Camachos Schloss ein, wo dieser schließlich gutmütig die wahre Liebe zwischen Kitri und Basil anerkennt, sodass das Paar seinen Bund mit der Zustimmung aller besiegeln und ein Hochzeitsfest feiern kann, bei dem alle den „Ritter von der traurigen Gestalt“ tanzend in ihre Mitte nehmen.
Die Premiere ist am Freitag, den 16. Februar 2018 in der Deutschen Oper.
Quelle: Staatsballett Berlin
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