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Musikdrama in einem Akt
von Wystan Hugh Auden und Chester Kallman [1966]
nach der Tragödie Die Bakchen des Euripides

Dionysus Sean Panikkar
Tiresias Ivan Turšić
Captain of the Royal Guard Tom Erik Lie
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Vocalconsort Berlin
 
Musikalische Leitung Vladimir Jurowski
Inzenierung Barrie Kosky
Choreographie Otto Pichler
Bühnenbild und Köstüme Katrin Lea Tag
Dramaturgie Ulrich Lenz
Licht Franck Evin
 

Eine blutige Tragödie über politische Demagogie und die Verführung der Massen: Hans Werner Henzes The Bassarids erzählen vom urmenschlichen Konflikt zwischen Trieb und Vernunft, zwischen lustvollem Exzess und rationaler Kontrolle. Nach ihrem Erfolg mit Schönbergs Moses und Aron nehmen sich Vladimir Jurowski und Barrie Kosky nun eines in Monumentalität und Archaik ebenbürtigen Werkes an.

Der junge Pentheus hat die Herrschaft in Theben übernommen. Doch ein Fremder unterwandert die Autorität des Königs, indem er zu Ehren des Gottes Dionysos das Volk zu rauschhaften Feiern, zur Hingabe an Vergnügen und Lust verführt. Immer mehr Menschen schließen sich ihm an, darunter sogar Pentheus’ Mutter Agaue. Vergeblich versucht der König, sich der Macht der Triebe mit Hilfe der Vernunft entgegenzustellen. Schließlich will er sich ein eigenes Bild machen und mischt sich – als Frau verkleidet – unter die Menge. Im Exzeß einer nächtlichen Orgie wird er brutal von der eigenen Mutter getötet, die ihn für ein wildes Tier hält. Erst am nächsten Morgen begreift sie, dass sie den Kopf ihres Sohnes in den Armen hält. Der Fremde aber gibt sich allen als Gott Dionysos zu erkennen und fordert bedingungslose Anbetung.

Für seine Vertonung des zeitlos aktuellen Stoffes griff Henze, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Nachkriegszeit, auf einen gigantischen Orchesterapparat zurück. Strukturell an der sinfonischen Form orientiert, stellt er in vier Sätzen zwei gegensätzliche musikalische Sphären für Dionysos und Pentheus einander gegenüber. Das Orchester als »Kampfplatz« dieser antagonistischen Prinzipien sprengt in Barrie Koskys Inszenierung auch räumlich die Grenzen des Orchestergrabens, drängt hinauf auf die Bühne, wo es Zeuge und Mittäter des Geschehens wird.

Die Premiere ist am 13. Oktober 2019 in der Komischen Oper.

Quelle: Komische Oper Berlin

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