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von Christa Wolf
Fassung von Tilmann Köhler und Juliane Koepp

Besetzung
Maren Eggert Medea
Edgar Eckert Jason
Lisa Hrdina Agameda
Helmut Mooshammer Akamas
Thorsten Hierse Leukon
Kathleen Morgeneyer Glauke
Johanna Kolberg Lyssa; Puppenspielerin
Michael Metzler Live-Musik

Regie Tilmann Köhler
Bühne Karoly Risz
Kostüme Susanne Uhl, Henrike Huppertsberg
Musik Jörg-Martin Wagner
Puppenbau Franziska Stiller; Karen Schulze, Andreas Müller
Licht Thomas Langguth
Dramaturgie Juliane Koepp

 

„Was reden sie. Ich, Medea, hätte meine Kinder umgebracht. Ich, Medea, hätte mich an dem ungetreuen Jason rächen wollen. Wer soll das glauben.“

Verstoßen aus dem königlichen Palast, in dem sie mit ihrem Mann Jason und ihren Kindern Exil fand, erzählt Medea ihre Version ihrer Geschichte: Wie sie ihr Land verlassen musste, wie sie ein entsetzliches Verbrechen entdeckte und unbequeme Fragen stellte, und wie ein Netz aus Verleumdungen und Lügen sie aus dem Palast vertrieb.

Medea. Stimmen entstand als radikale Korrektur des gängigen Medea-Bildes. Erst seit Euripides, vorher nicht, ist sie die blutrünstige Furie, die ihre Kinder mordet. Christa Wolf fragt nach der Deutungshoheit über Historie – und danach, wessen Interesse es ist, die „wilde Frau“ als Mörderin hinzustellen. Erstes Motiv aber sind für die Autorin die selbstzerstörerischen Tendenzen unserer abendländischen Zivilisation: Kolonialismus, Fremdenhass, Ausgrenzung. Wenn am Schluss das Volk aufgehetzt und blind vor Hass gegen die Fremde ist, bleibt Medea nur zu fragen: „Ist eine Welt zu denken, eine Zeit, in die ich passen könnte“ – ein wütendes Fragen, ein Anrennen gegen Resignation, auf der Suche nach einem Neuanfang, nach neuen Werte-Hierarchien – nach der Zukunft.

Die Premiere ist am 05. April 2018 im Deutschen Theater Berlin / Kammerspiele.

 

Quelle: Deutsches Theater Berlin

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